Das neue Jahr bringt so einige Herausforderungen für die Weasels. Was das Team in den nächsten Monaten erwartet und wie der aktuelle Stand des neuen Boliden ist, erfahrt ihr in dieser Ausgabe.
In der Werkstatt von joanneum racing graz wird derzeit fleißig geschraubt. „Wir stecken mitten in der Manufacturingphase“, erzählt Alexander Zopf, technischer Leiter der Weasels. Unter strengen Corona-Auflagen arbeitet das Team am ersten Auto mit Elektroantrieb, dem jr22. Von der Fertigstellung der Batterie, der Vorbereitung des Chassis für den Zusammenbau über die Felgenfertigung – es sind intensive Wochen für das Racing-Team. „Wir geben gerade die letzten funktionsrelevanten Bauteile bei unseren Sponsoren in Auftrag. Einfache Bauteile können wir im Haus fertigen“, so Alexander.
Noch ist es außerdem möglich, beim Picture-Support des heurigen Boliden teilzunehmen. Gegen einen kleinen Geldbetrag kann man ein Foto einschicken, das gemeinsam mit den anderen Einsendungen den Heckflügel des jr22 schmücken wird. So sind Freunde, Familie und Fans des Teams immer mit dabei, wenn das Auto im Sommer durch Europa reist.
Quizzes als Qualifikationsverfahren
Doch nicht nur in der Werkstatt ist das Team momentan gefordert, auch ein anderes Ereignis sorgt für rauchende Köpfe. Ende Jänner stehen die alljährlichen Registration Quizzes diverser Formula-Student-Bewerbe an „Eine große Anzahl von Teams kommt auf eine kleine Anzahl von Bewerben. Wer sich schließlich einen der begehrten Startplätze sichert, wird mit einem Auswahlverfahren – den sogenannten Registration Quizzes – ermittelt“, erklärt der organisatorische Leiter Thomas Schmid. Insbesondere gilt das für jene Events, die sich großer Beliebtheit in der Formula-Student-Community erfreuen.
Bei den Quizzes werden unterschiedlichste Themenbereiche abgefragt. Neben den Formula-Student-Regeln werden maschinenbauliche Themen abgefragt. So gilt es, Mechanik- oder Thermodynamik-Beispiele zu lösen. Auch Fragen zu den statischen Disziplinen Businessplan und Cost-Report sind möglich. „Es gibt pro Frage ein Zeitlimit, das von der Schwierigkeit der Frage abhängig ist. Das Zeitlimit bewegt sich zwischen einer und zehn Minuten“, so Thomas. Ein bis zwei Mal die Woche treffen sich die Weasels, um für die Quizzes zu trainieren: „Einen Monat vorher startet die Vorbereitung. Mit Probequizzes, die wir selber organisieren, simulieren wir ein echtes Quiz, um so unter Realbedingungen zu trainieren. So lernen wir, wie wir am besten zusammenarbeiten und die Aufgaben effizient lösen.“
Wenn alles glatt läuft, werden die Weasels im Sommer bei drei bis vier Bewerben am Start stehen. Ein Fixtermin ist heuer wieder Formula Student Austria am Red Bull Ring. Als österreichisches Team ist joanneum racing graz bereits fix qualifiziert, trotzdem wird man sich dem Quiz stellen. „Beim Quiz geht es auch um die Reihenfolge für die technischen Inspektionen. Je besser man bei dem Quiz abschneidet, desto früher ist ein Team beim Scrutineering dran. Das bietet den Vorteil, mehr Zeit für Vorbereitungen und Probefahrten zur Verfügung zu haben“, hebt Thomas die doppelte Relevanz der Quizzes hervor.
Von Rollout bis Sponsors Day
Bevor sich der jr22 jedoch auf der Rennstrecke mit den Boliden der anderen Teams messen kann, steht im April das alljährliche Rollout an. Dabei wird das Auto zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Nachdem letztes Jahr eine digitale Rollout-Show am Programm stand, hofft das Team, heuer wieder zu einer Präsenzveranstaltung zurückkehren zu können.
Wenn das Rollout erfolgreich über die Bühne gegangen ist, wartet die Testphase auf den jr22. Diese dient dazu, Schwachstellen zu finden und die Performance zu verbessern. Außerdem trainieren dabei die Fahrer für die unterschiedlichen Disziplinen. „Je mehr beim Testen schiefgeht, desto weniger beim Bewerb“, hofft Thomas. Nach den Bewerben findet die Saison traditionellerweise mit dem Sponsors Day im Herbst seinen Abschluss. Doch Zeit für Pausen bleibt den Weasels kaum: Nach dem jr22 ist schließlich vor dem jr23.